Bertus de Raaf wurde am 28. Juni 1924 in Emmercompascuum im Moorgebiet im Südosten von Drente geboren. Im Krieg spielte er eine aktive Rolle im Widerstand und musste aus diesem Grund später untertauchen. Am 2. Juni 1944 wurde er zusammen mit seinem Widerstandsfreund Jan Hof gefangen genommen und im Gefängnis in Assen eingesperrt. Einige Tage später wurde er ins Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort gebracht, wo er arbeiten musste. Dort erlebte er den berüchtigten Lagerhenker Kotälla. Das System war hart und vollkommen willkürlich, die Arbeit war schwer und die Tage lang, was ein illegaler Brief, den er aus dem Lager zu schmuggeln wusste, beweist. Am 11. September 1944 wird er ins Konzentrationslager Neuengamme transportiert. Von dort wird er am 1. Oktober 1944 ins Außenlager Lerbeck in Porta Westfalica versetzt. Nach nur 10 Wochen stirbt er am 10. Dezember 1944. Die Information über seine letzten Monate ist äußerst gering. Nach dem Krieg ist nie deutlich geworden, wo und unter welchen Umständen er ums Leben gekommen ist. Keine Leiche, kein Grab und keine Informationen über die Umstände. Diese Unsicherheit über sein Schicksal sorgte dafür, dass seine Familie nie Ruhe fand oder Abschied von ihm nehmen konnte. Es gab sogar noch Hoffnung, dass Bertus irgendwo leben würde.
Nachdem die Jahre verstrichen nahm die Hoffnung auf ein Lebenszeichen ab und die Familie musste versuchen mit dieser Ungewissheit weiter zu leben. Dies hat tiefe Spuren bei den Familienangehörigen hinterlassen. Mutter Harmanna und Ab haben beide noch auf ihrem Sterbebett über Bertus gesprochen. Sie sagte z. B.: "Was ist doch mit unserem Bertus geschehen, wo ist er geblieben?" Es wurden viele Versuche unternommen, ihn zu finden. U. a. über Aufrufe an Überlebende in Zeitschriften, das Rote Kreuz und Besuche an Reste des Lagers. Alles jedoch ohne Ergebnis. Am 29. Juli begraben wir Bertus im Beisein Familie und Einwohnern von Porta Westfalica, die uns so geholfen haben. Vorher wird eine dreitägige Reise entlang u. a. Neuengamme, Lager Amersfoort, der Heimat von Bertus und seiner Untertauchadresse gemacht werden. Auf dieser site finden Sie hierüber weitere Informationen.
Wir danken die gemeinde Porta Westfalica, die Oorlogsgravenstichting in Den Haag und die Uitvaartvereniging Zuidoost-Drenthe.